Endlich. Nach vielen Monaten langen und bangen Wartens erleben wir, dass das Licht am Ende des Tunnels heller wird. Die Zeit der Einschränkungen, der Isolation, der Begrenzung auf wenige Kontakte, des Alleinseins und der psychischen Überforderung nähert sich dem Ende.

Doch leider gelten diese Worte nur für die Corona-Pandemie. 

Bis wir dies auch im Hinblick auf die Akzeptanz und Gleichberechtigung von LSBTIQ* sagen können, werden wohl nicht nur Monate, sondern noch viele Jahre vergehen müssen.

Alleine in diesem Mai gab es zwei Ereignisse, die uns enttäuscht zurücklassen.

Mit den Stimmen auch der SPD hat die Große Koalition die Initiativen zur Stärkung der geschlechtlichen Selbstbestimmung und der Aufhebung des Transsexuellengesetzes abgelehnt. 

Wie so oft klaffen Taten und Worte bei den handelnden Regierungspolitikern auseinander. Am 17.05. die Regenbogenfahne schwenken und schöne Worte reden und wenige Tage später gegen konkrete Verbesserungen der Lebenswirklichkeit von LSBTIQ* stimmen ist offenbar kein Widerspruch.

Ebenfalls in diesem Mai wurde außerdem die Abstimmung über einen Antrag auf die Änderung des Grundgesetzes Artikel 3 von der Tagesordnung genommen. #grundgesetzfueralle

Die längst überfällige Ergänzung, welche einen der Geburtsmakel beseitigen sollte, ist damit erneut ungewiss. Weder die sexuelle noch die geschlechtliche Identität sind damit explizit vom Artikel 3 erfasst. 

Braucht es auch 2021 noch CSDs?  

Die Antwort kann nur lauten: Ja! Es braucht sie. 

Anschläge und Ausgrenzung

Im Oktober 2020 wurde die queere Community Opfer eines perfiden Anschlags. In Dresden wurde ein friedliches Touristenpaar durch einem Messerangriff tödlich attackiert. Einzig und alleine, weil es sich um zwei Männer handelt. Ein homosexuelles Paar, das wie tausende andere Ehepaare auch, einfach Urlaub machen wolllte.

Kein Einzelfall einer einzelnen Glaubensrichtung. Auch die katholische Kirche hat wieder einmal gezeigt, was sie von homosexuellen Paaren hält: nichts. Die Glaubenskongregation hat deren Segnung verboten.

Hieß es noch vor kurzem, wir hätten doch alles erreicht, so bleibt festzustellen: fast im Wochentakt gibt es Gründe die zeigen, warum CSDs wichtig sind. Warum es wichtig ist, auf die Straße zu gehen, laut zu sein, da zu sein. 

Es ist wichtig, dass wir uns zeigen. Das wir uns gegen Abwertung, Ausgrenzung und Diskriminierung zur Wehr setzen. 

In mittlerweile über 100 Städten und Regionen der Republik gibt es CSDs. 

https://csd-deutschland.de/events/

Wir sind viele. Wir sind mitten in und Teil der Gesellschaft.

Seid auch 2021 wieder laut! Seid präsent und seid sichtbar! Seid stolz darauf, wer ihr seid!

Happy Pride

CSD Nordwest – (C) AR Fotografie

Christine Lambrecht setzt als neue Bundesfamilienministerin direkt ein Zeichen für mehr Akzeptanz gegenüber gleichgeschlechtlichen Lebensweisen und geschlechtlicher Vielfalt und überrascht uns mit ihrer Grußbotschaft zur CSD Saison: https://www.youtube-nocookie.com/embed/a9G1kMqnoDs

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