50 Jahre Stonewall – 50 Jahre Christoper Street Days in Deutschland und der Welt. Zur CSD-Saison 2019 ruft der CSD Deutschland e.V. vor allem für mehr Akzeptanz innerhalb der Community auf: „Insbesondere möchten wir zu diesem Jahrestag für all diejenigen mitdemonstrieren, die das nicht tun dürfen, die Gefahr laufen verfolgt, bestraft oder ermordet zu werden.

Das Grußwort des CSD Deutschland e.V.:

Am 28. Juni 1969 war in New York das Fass von Diskriminierung, Misshandlung und Verfolgung gegenüber Transgendern, Transvestiten, Lesben und Schwulen voll. Es war die Nacht, in der sich insbesondere Trans- und Homosexuelle verschiedenster Ethnien gegen die Willkür und menschenunwürdige Verfolgung durch die Staatsmacht zur Wehr setzten. Sie warfen die Polizei aus dem Stonewall Inn, was in einer Straßenschlacht auf der Christopher Street gipfelte.

In diesem Moment war auf einen Schlag der Bann aus Unterdrückung, Versteckspielen und Erpressung gebrochen. Dieser wich einem neuen Selbstbewusstsein, das gleiche Rechte und Akzeptanz einforderte.

50 Jahre Stonewall

1969 war in vielerlei Hinsicht ein Jahr des Aufbruchs; der erste Jumbo Jet hob ab, das Woodstock-Festival ging über die Bühne, der erste Mensch betrat den Mond und die Rassenunruhen in den USA erreichten Ihren Höhepunkt. Man kann das Jahr 1969 durchaus als Startschuss für die Verwirklichung der persönliche Freiheit jeder*s Einzelne*n in der Gesellschaft begreifen.

Für die Homosexuellen- und Trans*- Bewegung, später dann LSBTTIQ, war es jedoch erst der Auftakt einer globalen Entwicklung, die erst nach und nach alle Kontinente erreichte und mit sehr unterschiedlicher Geschwindigkeit Erfolge erzielte. Während wir in der westlichen Welt in den letzten 10 Jahren einen Boom bei der Gleichstellung erleben durften, gilt in 13 Staaten dieser Erde immer noch die Todesstrafe auf Homosexualität und in 59 weiteren, eine homophobe Gesetzgebung. Gerade diese schlechten Beispiele und der greifbar drohende Rollback , den es in Ländern wie Brasilien, Ungarn, Italien und den USA gibt, sowie die polarisierenden und gegen Minderheiten gerichteten Schreihälse hierzulande, sind uns Antrieb, Motivation und Verpflichtung , weiter für die Gleichberechtigung aller auf die Straße zu gehen und immer wieder ein deutliches Zeichen für Menschenrechte zu setzen. Und das – mit jedem einzelnen CSD.

Insbesondere möchten wir zu diesem Jahrestag für all diejenigen mit-demonstrieren, die das nicht tun dürfen, die Gefahr laufen verfolgt, bestraft oder ermordet zu werden.

Gebt euch und Ihnen eine Stimme für Akzeptanz. Auch innerhalb der Community täte es uns gut – dies selbst vorzuleben und mehr Frauen, mehr Trans- und Intersexuelle, mehr Drag Queens und -Kings, mehr Tunten und Lederkerle, ob dick oder dünn, alt oder jung, mit oder ohne handicap in unserer Mitte willkommen zu heißen, zu fördern und zu beteiligen.

Geht raus – auf die Straße – kämpft für die Beseitigung noch immer anhaltender Missstände und feiert den CSD für errungene Rechte auf Freiheit, Schutz und Gleichheit .

Happy Pride
Euer CSD Deutschland e.V.


Gerne stellen wir unser Grußwort allen CSD organisierenden Vereinen und Verbänden, aber auch allen anderen Institutionen, die sich für die Gleichstellung von LSBTIQ* einsetzen, zur Verfügung.